Ironman

Mut. Wille. Kraft

Es sollte ein entspannter Männerurlaub mit Freunden werden, als der damals 24jährige Alexander Hoh im Sommer 2009 mit vier weiteren jungen Männern nach Gran Canaria flog. Doch es kam alles anders und das Leben des sportlichen Marktheidenfelders sollte sich von einem Tag auf den anderen schlagartig ändern. Am Hotelpool bekam Alexander aus heiterem Himmel einen epileptischen Anfall und fand sich wenig später im nächst gelegenen Krankenhaus wieder.

 

Im heimatlichen Klinikum wurde wenige Tage später die alles verändernde Diagnose gestellt: Astrozytom WHO-Grad II, rechts temporal, verantwortlich für den epileptischen Anfall. Alexander wurde operiert und durfte kurz darauf das Klinikum vorerst ohne weitere Therapien verlassen. Der begeisterte Ausdauersportler, dessen liebste Freizeitbeschäftigungen vor der Diagnose Laufen, Radfahren und Schwimmen waren, zögerte nicht lange und begann neuerlich auch für sportliche Wettkämpfe zu trainieren. Im Sommer 2010 kam ihm die Idee, an einem Triathlon teilzunehmen. Der Traum vom Ironman war geboren. Ein Jahr später absolvierte Alexander seinen ersten Half-Ironman, das große Ziel schien zum Greifen nah. Kurz danach stellte sich jedoch heraus, dass der Tumor wieder gewachsen war und eine zweite Operation notwendig wurde. Diesmal war der Befund WHO-Grad III, bösartig, und eine anschließende Strahlentherapie unumgänglich.

"Du hast zwei Möglichkeiten. Du kannst das Handtuch werfen oder dir damit den Schweiß aus dem Gesicht wischen."

Aufgeben gab es für Alexander dennoch nicht. Er trainierte weiter und nahm an zahlreichen kürzeren Wettkämpfen teil. 2015 sollte es dann endlich soweit sein und die Anmeldung zum Ironman stand. Doch der Traum sollte sich vorerst nicht erfüllen: Im Februar 2015 bestätigte sich die ungute Vermutung und ein neuerliches Tumorwachstum wurde festgestellt. Eine dritte Operation war unausweichlich, die vierte folgte nur wenig später. Im Anschluss durchlief der junge Mann eine Chemotherapie, Mitte 2016 dann eine Strahlentherapie.

Trotz aller Widrigkeiten behielt Alexander den nächsten Ironman-Termin am 3. Juli 2016 stets fest im Blick und konnte nach vielen Verzögerungen seinen großen Traum in diesem Jahr endlich erfüllen. Mit der Startnummer 1237 ging er 2016 in Frankfurt/Main nach 3,8 Kilometer Schwimmen, 180,5 Kilometer auf dem Rad und einem 42,2-Kilometer-Marathon nach 11 Stunden, 50 Minuten und 10 Sekunden durchs Ziel.

Alexander wollte mit seiner persönlichen Geschichte anderen Betroffenen, deren Freunden und Familien Mut und Kraft zusprechen. Darüber hinaus war es ihm ein Anliegen, mit seiner Webseite www.mut-wille-kraft.de nicht nur seine Geschichte zu dokumentieren, sondern auch auf die Arbeit der Deutschen Hirntumorhilfe aufmerksam zu machen. Sein sportliches Engagement verband er regelmäßig mit einem Spendenaufruf zugunsten der gemeinnützigen Organisation, so dass auch weiterhin zahlreiche Projekte für Hirntumorpatienten und ihre Angehörigen realisiert werden können. Allen Spendern, die unter dem Betreff "Iron-Alex" eine Spende tätigten, stellte der Initiator der Aktion als Dankeschön ein limitiertes Armband mit seinem Slogan "Mut. Wille. Kraft" in Aussicht.

Dass sein sportliches Engagement auch Vorbildcharakter hatte und hat, zeigt Andrea Hagestedt mit ihrer Benefizaktion. Die junge Frau lernte Alexander in einem Trainingslager kennen und war von seiner Idee begeistert. Angespornt von seinem Ironman-Plan, trat Andrea 2016 beim Velothon Berlin und dem Cyclassics Hamburg kräftig zugunsten der Deutschen Hirntumorhilfe in die Pedale. Mehr hierzu findet sich hier.

Du kannst das Handtuch werfen ...

... oder dir damit den Schweiß aus dem Gesicht wischen. – Das war von Anbeginn Alexanders Motto im Kampf gegen die Erkrankungen. Auch als das Glioblastom mehr als zuvor seinen Alltag bestimmte, hat er sich dem Tumor in seinem Kopf nicht gebeugt. Er hat sich der Herausforderung gestellt und sein Leben gemeistert – inklusive leidenschaftlichen Trainings. Ironman Alexander stand mit „Mut, Wille und Kraft“ für das Leben. Im Juni 2017 hat er trotz allem den Kampf gegen den Krebs verloren.

Wir danken ihm von Herzen für sein unermütliches Engagement, für seinen Mut nicht aufzugeben, seinen Willen selbst das Unmögliche zu schaffen und die Kraft, die er anderen Betroffenen gegeben hat und gibt! Er wird uns immer in Erinnerung bleiben.

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