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Erfahrungsbericht Marcel - Teil II

"Bis jetzt waren nur meine Familie und die Eltern meiner Freundin eingeweiht. Meine besten Freunde und auch meine Arbeitskollegen wussten noch nichts. Ich wollte nicht, dass sie mir immer Fragen stellten oder mich gar bemitleideten. […] Doch jetzt war die Zeit gekommen, die Menschen, die mir etwas bedeuten, einzuweihen.


Ich lud alle zu mir nach Hause ein. Es war ein paar Tage nach meinem letzten Termin im Krankenhaus, ein warmer Sommerabend. Wir saßen im Garten, tranken Bier und unterhielten uns über Gott und die Welt. Als alle Gespräche für einen Moment verebbten, ergriff ich das Wort: 'Schön, dass ihr alle gekommen seid. Es gibt auch einen Grund für unser Zusammenkommen. […] Bei mir wurde ein Hirntumor festgestellt. In einem Monat wird er operativ entfernt. Es ist vermutlich ein gutartiger Tumor. Genaues kann man erst sagen, wenn das Gewebe untersucht worden ist.' Ich hielt kurz inne, um zu überlegen, wie ich das erklären sollte. 'Ich habe seit Monaten immer wieder Sprachaussetzer. Wenn ich diese Anfälle bekomme, kann ich keine Sätze mehr bilden. Ich vertausche die Wortreihenfolge, und was ich sage, ergibt keinen Sinn mehr.' Ich beendete meine Ansprache und schaute in schockierte Augen. 'Scheiße, Marci!', 'Das tut mir leid', 'Warum hast du nichts gesagt?', 'Oh je.' So waren die Reaktionen. 'Macht euch keine Sorgen. Da sind nur Spezialisten am Werk. Es wird alles gut gehen.' Ich war selbst über diese Aussage erstaunt. Denn am meisten Schiss hatte ich."

Marcel hat die Resektion gut überstanden

"Es ist wie in den Filmen. Genau so wacht man nach einer Operation auf. Ich öffnete langsam meine Augen, blinzelte ein paarmal, hatte keine Ahnung, wo ich war, und schloss die Augen wieder. Eine Pflegerin eilte herbei. '[…] Es ist alles gut verlaufen. Bleiben Sie ruhig liegen.'[…] 'Oookay.' Ich war schwach. Das Gefühl kannte ich von mir gar nicht. Die Augen fielen zu, ich döste wieder weg.
Völlig unerwartet schreckte ich auf, mir war kotzübel. Bevor ich den Notfallknopf drücken konnte, spuckte ich schon. […] Die Intensivpflegerin kam mit einer Schüssel angerannt. 'Ich hab mich etwas übergeben', röchelte ich, während ich mein Werk betrachtete. Sie gab mir die Spuckschüssel und ging einen neuen Bettbezug holen. Ich musste mich in der Zwischenzeit noch mal übergeben. Es kam nicht mehr viel. Tränen der Anstrengung liefen mir die Wange herab."


[…]


"Ein Tag nach der Operation. Ein Arzt, der wohl bei der Operation assistiert hatte, kam in mein Zimmer. 'Guten Morgen. Wie geht es Ihnen?' 'Ging schon mal besser. Aber eigentlich ganz okay. Wie ist die Operation gelaufen? Hat man alles entfernen können?' 'Wir gehen davon aus, dass wir alles erwischt haben. Genaues kann man erst nach Monaten oder Jahren sagen, wenn Sie zu den Kontroll-MRTs kommen. Das Gewebe haben wir zur Untersuchung weggeschickt. Erst wenn die Ergebnisse da sind, kann man sagen, um welche Art von Tumor es sich handelt. – Sie müssen sich jetzt erst mal erholen. Bei der Visite morgen wissen wir dann schon mehr. Und jetzt ausruhen.'"


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